Was soll man zum Verbrauch sagen... In diversen Tests der vergangenen Jahre fielen Mainboards von Intel durch einen geringen Stromverbrauch auf. Obwohl es keine Angaben von dem DH61DL Board gab, war ich eigentlich überzeugt, dass es sehr sparsam sein müsste. Ein schönes Layout, keine "Overclocking" Optionen und nur das nötigste. So soll es sein, dachte ich mir.
Ich rechnete im schlimmsten Fall mit 35 W direkt nach der Installation. Mit unter 25 W wäre ich nach der Installation der Treiber eigentlich recht zufrieden.
Doch die Überraschung kam erst. Das Mainboard verbrauchte (IDLE) direkt nach der Installation ohne Treiber 25 W!
Nachdem die (Bildschirm, Chipsatz, USB, Audio, LAN) Treiber installiert waren ist der Verbrauch (im IDLE Modus) auf 15 - 16 W gesunken!
Nach dem Abklemmen des DVD Brenners schwankte die Anzeige zwischen 13-14 W!
Gemessen wurde mit dem ELV EM600 Energiekostenmessgerät. Die BIOS Werte wurden nicht verstellt. Auch nicht die Energieoptionen von Windows. Für mich, der einen großen Wert auf geringen Stromverbrauch legt sind es Traumwerte, die ich nicht erwartet habe.
Unter Vollast wurden sowohl beide Kerne mit dem kostenlosen Tool Prime95, als auch die Grafikeinheit mit "Rthdribl 2.0" ausgelastet. Der Verbrauch unter Last beträgt 51 W.
Nochmal zusammengefasst:
IDLE: 13-14 W
VOLLAST: 51 W
Nun aber zu den Temperaturen. Ich habe folgendermassen gemessen. Das Gehäuse war geschlossen (die Lücke wo ein großes Netzteil hinten eingebaut werden könnte ist jedoch offen). Der Rechner wurde für eine halbe Stunde eingeschaltet und lief im IDLE Modus vor sich hin (ohne das die Windows Energiesparoptionen verstellt wurden). Nach einer halben Stunde wurde das Tool HW Monitor gestartet und die Werte gemessen.
Man sollte vielleicht erwähnen dass um ca. 21.00 Uhr an einem sehr heißen Mai Tag gemessen wurde (mit 30° im Verlauf des Tages). Die Zimmertemperatur war deshalb bestimmt etwas höher als normal.
Wie man sehen kann, wird die Lüfterdrehzahl leider falsch ausgelesen, so dass man nicht sagen kann wie schnell dieser tatsächlich drehte. Im Bios lief er vorhin mit unter 700 rpm. Ich werde versuchen noch ein anderes Tool für die Messung zu besorgen.
Bei dieser Messung liefen (ebenfalls an einem sehr warmen Tag) die Programme "Prime95" und "Rthdribl 2.0" 15 Min. lang gleichzeitig zusammen. Dadurch konnten sowohl die beiden CPU Kerne, als auch die Grafikeinheit voll belastet werden. Nach 15 Min. wurde zusätzlich "HW Monitor" gestartet und die Werte ausgelesen.
Natürlich hängt die Lautstärke von der Umgebung, der damit verbundenen Geräuschkulisse in der man wohnt und der eigenen Empfindlichkeit ab.
Von daher möchte ich meinen Eindruck schildern, den ich abends bei absoluter Stille gewonnen habe.
Beim offenen Gehäuse auf dem Tisch (praktisch direkt vor der Nase) kann ich nur die 2,5 Zoll Festplatte hören. Steht der Rechner (das Gehäuse ist verschlossen) auf dem Tisch (etwa 1 m von meinem Ohr entfernt) kann ich immer noch die Festplatte wahrnehmen. Ich möchte behaupten ein gutes Gehör zu haben. Das Geräusch lässt sich mit dem einer aktiven Zentrallheizung vergleichen, wenn man ganz leicht Wasserlauf in den Rohren wahrnimmt.
Ich möchte nicht behaupten dass es sehr störend ist, muss jedoch darauf hinweisen, dass der Mini-ITX PC für empfindliche Menschen (durch die Festplatte eben) nicht absolut geräuschlos ist. Mit einer eingebauten SSD Platte verschwindet das Geräusch jedoch, so dass man den Rechner nicht mehr wahrnimmt. Wenn Sie also sehr empfindlich sind, bauen Sie für das System eine SSD Platte ein und schicken die Datenplatte mit den Windows-Energieoptionen nach ein paar Minuten in den Ruhezustand.